Rundsteuerempfänger Typ FTB1.1e004 der Landis & Gyr
Viereckiger Rundsteuerempfänger mit schwarzer Abdeckung und trapezförmigem Vorbau. Die Abdeckung besteht aus einem schwarzen Gehäuse mit Durchsichtfenster aus Glas auf der Oberfläche und zwei angebrachten Plaketten. Auf der grossen Plakette steht «LANDIS & GYR, ZOUG (Suisse) / Type FTB1.1e004 / 220 V 50 Hz 15 A / No. 21 882 994 1959 725/105 S / 312 6139» und auf der kleinen Plakette «Proprété de / la S.E.F.A. / No 8047». Die Abdeckung kann mittels zwei Schrauben am Rundsteuerempfängergehäuse angebracht werden. Das Rundsteuerempfängergehäuse besteht aus einem schwarzen Gehäuse. Darin befinden sich die ganzen Bestandteile der Elektronik. Auf der Bodenfläche drei Aufhängvorrichtungen (um das Gehäuse an der Wand zu befestigen). Der trapezförmige Vorbau mit schwarzem Gehäuse hat auf der Oberfläche oben mittig ein Loch zum Anbringen und Befestigen der Schraube der Abdeckung. Darunter befinden sich eine Schraube sowie links und rechts zwei Erhöhungen. Auf der Bodenfläche sind Vertiefung sowie in gelber Farbe die Aufzeichnung des Schaltplans und ein viereckiges Element mit drei ovalen und vier runden Öffnungen (Kupferkabel mit schwarzer Ummantelung verbindet die Öffnungen zwei und vier).
Bei diesem Objekt handelt es sich um den ersten in grosser Stückzahl hergestellten Rundsteuerempfänger der Landis & Gyr. Es ist ein rein elektromagnetischer Empfänger und die Filtereigenschaften sind durch die Wahl der Komponenten fix bestimmt.
Die Landis & Gyr AG wurde 1896 unter dem Namen «Theiler & Co.», bzw. «Elektrotechn. Institut Theiler & Co.» durch den Konstrukteur Richard Theiler (26.06.1841–30.01.1923) und dem Unternehmer Adelrich Gyr (08.07.1843–16.02.1928) in Zug an der Hofstrasse 13–15 gegründet. Sie produzierte die von Richard Theiler entwickelten Elektrizitätszähler für Wechselstrom (Patentnummer 12488. am 15.09.1899 erschien ein Zusatz-Patent unter der Patentnummer 12488/302 mit einer verbesserten Ausführungsform). 1904 wurde der Betrieb von Heinrich Landis (11.04.1879–17.01.1922) übernommen, 1905 wurde Karl Heinrich Gyr (27.04.1879–03.11.1946) Teilhaber. Die Firma trat nun unter dem Namen «Landis & Gyr» auf. 1914 folgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. In den 1920er Jahren entwickelt sich die Firma zu einem internationaltätigen Technologiekonzern. 1928 wurden der Hauptsitz und der Grossteil der Produktion an der Hofstrasse 13–15 in Zug auf das neue Areal an der Gubelstrasse in Zug verlegt (Das Theilerhaus als Gründungsgebäude steht immer noch an der Hofstrasse 13–15 in Zug). In den 1930er Jahren folgten diverse innovative Produkte im Bereich der Fernmess- und Fernwirktechnik. 1956 wurde die Firma in eine Holding umgewandelt und die Angebotspalette wurde um Dienstleistungsautomaten und Produkte der Klima- und Lüftungstechnik erweitert. 1987 kam die Firma in den Besitz von Stephan Schmidheiny (geb. 1947), 1995 erfolgte der Verkauf an die Elektrowatt, welche 1998 an die Siemens AG gelangte. Danach folgte die Fusion des Zählbereichs von Landis + Gyr mit dem Zählbereich der Siemens zur «Siemens Metering AG». 2004 wurde diese vom australischen Unternehmen Bayard Capital übernommen, 2011 erwarb die Toshiba Corporation eine Mehrheit. Die Toshiba Corporation verkaufte ihre Beteiligungen 2017 an die Landis + Gyr. Landis + Gyr sieht sich als führender Anbieter für Energiemanagementlösungen.
Das Objekt war Eigentum der «Société Electrique des Forces de l’Aubonne S.A. (SEFA)», welche 1895 als «Société Electrique d’Aubonne (SEA)» gegründet wurde, um die Strassenbahn zwischen Allaman, Aubonne und Gimel (Waadtland) mit Strom zu versorgen. Während des 20. Jh. werden andere Anwendungen, die Strom benötigen, mit Strom versorgt und in den 1970er Jahren werden Innenraumanlagen und Multimediadienste in den Bereichen Fernsehen, Internet und Telefonie angeboten.
