Trachtenpuppe in Zuger Mädchentracht
Die Trachtenpuppe besteht aus einem gestopften Stoffkörper mit beweglichen Armen und Beinen. Sie trägt eine blonde Echthaarperücke, zu zwei Seitenzöpfen geflochten und mit blau-weiss gestreiftem Band gebunden. Die Puppe trägt eine Zuger Mädchentracht: kurzes hellblaues Kleid mit geknöpftem Oberteil und mit Zugerstreifen im plissierten Jupeteil, orange-braun-weiss-blau karierte Latzschürze, kurzärmlige weisse Bluse mit Puffärmeln, blauer Zierstickerei an Hals- und Ärmelbündchen und Perlmuttknöpfen, zudem weisse Strickstrümpfe, schwarze Lacklederschuhe mit Metallschnalle sowie einen Chriesihut (Strohhut mit Kirschensträusschen und schwarzem Samt-Hutband/-Kinnband). Als Unterwäsche trägt sie eine weisse Unterhose und einen weissen Unterrock mit Spitzen-Rockteil. In ihrer rechten Hand hält sie ein pastellgelb-türkisgrünes Trockenblumensträusschen. Die Puppe steht auf einem Holzsockel und ist an einem Holzstiel befestigt. Vor dem Sockel steht ein Schild mit Zugerwappen und der Inschrift «Kindertracht ZUG».
Marianne Kleis absolvierte bei Schneider Kaltenbrunner im Bündnerland eine Lehre zur Herrenschneiderin. Danach arbeitete sie als Herrenschneiderin in Heimarbeit. Bei Kaltenbrunner lernte sie den aus Zug stammenden Herrenschneider Bucher, ihren zukünftigen Ehemann, kennen. Dessen Halbschwester, Isabelle Peyer (1934-2022), war eine bekannte Zuger Trachtenschneiderin. Peyer begann mit der Anfertigung von Trachtenpuppen und lud ihre Schwägerin dazu ein, ebenfalls mitzumachen. In der Folge fertigte Marianne Bucher-Kleis, wohl in den 1990er-Jahren, lediglich aus Freude, eine Reihe von Puppen, darunter die oben beschriebene Trachtenpuppe. Sie stellte ausschliesslich Zuger und Bündner Trachtenpuppen her.