Tintengeschirr aus Zinn
Das Tintengeschirr ist in der Form einer Miniaturkommode mit Kugelfüssen gehalten. Auf der erhöhten Ablagefläche befinden sich eine mit einem Knauf versehene Sandstreudose (links), ein Kielbehälter (Mitte) und ein Tintenfass (rechts). Die dekorativ gestaltete, durchbrochene Rückwand ist mit fein graviertem Garbenmotiven verziert. Ausserdem ist oben die Meistermarke «I.D.K.» vom Zinngiesser Jakob David Keiser mit der Zuger Ortsmarke abgebildet.
Der Zuger Zinngiesser Jakob David Keiser (25.11.1696–30.04.1776) bewohnte das gleiche Haus (Haus Nr. 2 in der Altstadt-Untergasse in Zug, heute Fischmarkt 4) wie sein Vater Karl Oswald Keiser (getauft 02.11.1663–31.03.1737) und war im Jahr 1730 Kornhausmeister in Zug. Ausserdem war er drei Mal Amtmann in Zug (1733–1736, 1742–1745 sowie 1754–1756).
Tintengarnituren aus Keramik oder Zinn gehörten früher nicht nur in die Amtsstuben und Ratssäle, sondern auch in vornehmere Haushalte mit schreibkundigen Personen. Zum Schreiben benutzte man Federkiel und Tinte, zum Trocknen wurde Sand auf das Papier oder Pergament gestreut.