Nachtstuhl/Toilettenstuhl
Der Stuhl verfügt über zwei Armlehnen mit je einer Armauflagefläche und eine Rückenlehne. Die Sitzfläche lässt sich abnehmen und darunter befindet sich eine kreisförmige Öffnung, worin ein weiss-blau emaillierter Metallkessel mit einem Deckel eingelassen ist. Dieser lässt sich mit einem Bügelgriff herausnehmen. In die Öffnung ist ein runder, hölzerner Toilettenring eingelegt. Zum Kaschieren des Nachtstuhls dient ein gepolstertes hell-beiges Sitzkissen mit einem braun-gelben Gittermuster.
Der Holzstuhl diente als Nachtstuhl bzw. Nachttopf. Solche Toilettenstühle gehörten lange Zeit zum Bestandteil vieler Wohnungen, da es nur in wenigen Fällen Räume mit einer fest eingebauten Toilette gab. Ausserdem war der Weg zur Toilette in der Nacht oft lange und beschwerlich (Dunkelheit, Kälte). Der mobile Nachtstuhl war da eine gute Alternative, konnte dieser jeweils am passenden Ort aufgestellt und bedient werden.
Der Nachtstuhl stammt aus der ehemaligen Herrschaftswohnung (2. OG) an der Dorfstrasse 27 in Zug. Die Herrschaftswohnung war Bestandteil der ehemaligen Liegenschaft «Kaiser im Hof»/Liegenschaft «Hof im Dorf». Seit 1990 befindet sich das Kunsthaus Zug in der umgebauten Liegenschaft, wobei die 1981 gegründete Stiftung der Freunde Kunsthaus Zug Eigentümerin der Liegenschaft ist.