Flügelaltar, Triptychon
Der Flügelaltar besteht aus zwei ausklappbaren Flügeln. Auf dem Schrein befinden sich der heilige Wolfgang (Attribute: Bischofsstab, Kirchenmodell), Maria mit dem Kind sowie der heilige Gregor (Attribute: Tiara, Buch). Auf dem linken Flügel steht der heilige Jakobus (Attribute: Pilgerstab, Muschel) und auf dem rechten Flügel der heilige Bartholomäus (Attribute: Buch, Messer). Auf beiden Flügeln fehlt je eine Figur.
Auf der Rückseite der Flügel sind die Beweinung Christi (rechter Flügel) und Kreuzabnahme Christi (linker Flügel) gemalt.
Auf der Vorderseite der Predella (kunstvoll bemalter oder geschnitzter Sockel) sind von links die Büsten der Apostel Johannes (Attribut: Kelch), Petrus (Attribut: Evangeliar) und Paulus (Attribut: Buch) zu sehen.
Auf der Rückseite der Predella sind zwei Engel, die das Grabtuch Christi halten, gemalt. Ausserdem sind die zwei Malersignaturen abgebildet, links die Malersignatur mit Wappen «lienhart rihiner maler zug» und rechts «Joerg Umut Maler Zug».
Schrein und der Rahmen der Flügel sind rekonstruiert. Interessant ist die Geschichte rund um die Rekonstruktion des Flügelaltars, wie wir ihn nun in der Ausstellung im Museum Burg Zug (1. OG, Ostraum Mittelalter) sehen. Im «Katalog der historisch-antiquarischen Sammlung im alten Stadthause zu Zug, 1895» von J. Markus Hottinger wird der Flügelaltar unter der Nr. 122 a-l unter anderem wie folgt beschrieben: «Reste eines grossen Flügelaltars, ohne Zweifel aus St. Oswald herstammend, aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts (auf der Rückwand hinter einer Figur das gross und derb hingemalte Datum 1519). [...] Linker Flügel: Auf der Vorderseite St. Elisabetha und St. Agnes; hinten Petrus, die Maria stützend; im Hintergrund Jesus in Gethsemane. [...]». Die Beschreibung sowie die Aufstellung des Flügelaltars war 1895 noch eine andere als die heutige gemäss Beschreibung von J. Markus Hottinger. 1929/30 beauftragte man Edwin Oetiker von Zürich mit der Restaurierung und Rekonstruktion des Flügelaltars. Dieser orientierte sich an der Beschreibung von 1895. Für die Eröffnung des Museums in der Burg Zug 1982 wurde der Flügelaltar vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft in Zürich restauriert und man entschloss sich, den Flügelaltar gemäss aktuellem Aussehen zu rekonstruieren. Die Details können im Artikel «Der Zuger Flügelaltar von 1519» von Rolf E. Keller, Tugium 1985, Seite 100–122, online nachgelesen werden.