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Taler 1564 (sogenannter Blumentaler). Stadt und Amt Zug

Auf der Vorderseite sind drei Schilde abgebildet, welche von zwei Löwen gehalten werden. Unter dem bekrönten Wappen des römisch-deutschen Kaisers sind zwei Zuger Schilde gesetzt. Die aufgelöste Umschrift lautet «MONETA NOVA CANTONIS TVGIENSIS 1564» («neues Geld des Kantons Zug 1564»).

Die Rückseite zeigt den heiligen Michael (Erzengel Michael). Dieser trägt einen Harnisch und um das Haupt eine Kopfbinde mit Stirnkreuz. Dargestellt als Seelenwäger, hält er in der rechten Hand ein Schwert und in der linken eine Waage. Das betende Kind in der einen Waagschale erweist sich als schwerer als der Teufel mitsamt einem Mühlstein. Zwischen den Füssen des Erzengels Michael sieht man eine Blumenstaude. Die aufgelöste Umschrift lautet «CVM HIS QVI ODER[VN]T PACE[M] ERAM PACIFICVS» («Mit jenen, die den Frieden hassen, war ich friedfertig»).

Die Bezeichnung «Blumentaler» geht auf die abgebildete Blumenstaude zwischen den Füssen des Erzengels Michaels zurück. Der Blumentaler war die erste Münze, die im Namen des Ortes Zug herausgebracht wurde. Es sind verschiedene Varianten vom Blumentaler bekannt, welche sich unter anderem in der Platzierung der Blumenstaude und den Zwischenzeichen der Umschrift unterscheiden. Die Umschrift «MONETA NOVA CANTONIS TVGIENSIS 1564» auf der Vorderseite weist auf die Einführung neuer Geldsorten im 15. Jahrhundert hin und somit auf die allgemeine Abkehr von der mittelalterlichen Pfennigwährung. Diese Bezeichnung findet man auf Zuger Münzen bis ins 18. Jahrhundert. Das aus dem Französisch stammende Wort «CANTON» ist ungewöhnlich und auf keiner anderen eidgenössischen Münze jener Zeit zu finden. Das Wort zeigt an, dass es sich nicht um eine städtische Münze handelt, sondern um eine Münze des eidgenössischen Ortes Zug (Stadt und Amt Zug). Die Umschrift «CVM HIS QVI ODER[VN]T PACE[M] ERAM PACIFICVS» auf der Rückseite stammt aus dem Psalm 120 und findet sich als Leitspruch auf Zuger Münzen bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts.

Oswald Vogt war der erste Zuger Münzmeister und war von 1564–1584 tätig.

Inventarnummer: 3517
Datierung: 1564 (Datiert)
Material/Technik: Silber
Dimension: Stempelstellung: 360°; Durchmesser: 40.0 mm
Bezug Personen/Firmen: Oswald Vogt (gest. 1584), Münzmeister; Jakob Stampfer (um 1505–1579), Stempel nach der Zeichnung von

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