Postkarte, Altstadt Zug mit Fischmarkt und Bierbrauerei zum Hecht

Auf der querformatigen, schwarzweissen Postkarte ist die Altstadt von Zug mit Blick auf den Fischmarkt und die Bierbrauerei Hecht zu sehen. Auf der Vorderseite unten steht die Bildlegende «Zug. Fischmarkt und Altstadt mit Bierbrauerei zum Hecht.». Darunter steht die Signatur der Druckerei: «Lichtdruck von Speiser & Manissadjian, Basel». Auf der linken Seite am Rand sind die Angaben des Fotografen abgebildet: «Photogr. Aufnahme und Verlag von J. M. Weber-Strebel, Zug, Nr. 31.».

Der Fotograf Josef Maria Weber-Strebel (31.10.1842–20.04.1933) war von 1889 bis 1925 als Bürger- und Kirchenratsschreiber in Zug tätig. Die «Sammlung Josef Marius Weber-Strebel (1842–1933), Bürgerschreiber, Zug: chronikalische Aufzeichnungen und Dokumentationen zu zugerischen Themen und Ereignissen 88 Bände, 1 Heft» befindet sich unter der Signatur P 232 im Staatsarchiv Zug.

1871 wurde das Wirtshaus «zum Hecht» am Fischmarkt 2 in der Zuger Altstadt von Bierbrauer J. Renggli vom Entlebuch und Fridolin Huser von Luzern gekauft. Sie richteten im Haus eine Bierbrauerei ein. Dafür wurde der Keller zweiräumig gegliedert und ein Durchgang zum Seegässli angelegt. Ausserdem wurde ein seeseitiger Anbau als Depot hinzugefügt. 1872 übernahm Viktor Wetterwald-Huser aus Solothurn die Hälfte des Gasthauses sowie die Brauerei und betrieb die Wirtschaft. 1881 ging die ganze Liegenschaft an Hieronymus Baumgartner-Huser (Gemeindepräsident von Cham zwischen 1889-1910) über, welcher das Gebäude 1886 umbauen liess. 1893 wurde das Gebäude von Traugott Spiess gekauft, welcher in Luzern die «Brauerei Löwengarten» (später «Bierbrauerei Spiess A.-G» und nach der Fusion mit «Luzerner Brauhaus AG» entstand die «Vereinigten Luzerner Brauereien AG», die spätere «Brauerei Eichhof») betrieb. Die «Brauerei zum Hecht» wurde daraufhin bald aufgegeben. Auch heute noch ist an dieser Lage ein Restaurant zu finden. Der Name «Hecht» ist allerdings verschwunden.