Wappentafel des Beat Fidel Zurlauben (1720–1799)
Wappentafel des Beat Fidel Zurlauben (1720–1799). Das bekrönte und mit Helm sowie Helmdecke versehenes Zurlaubenwappen wird von zwei Löwen gehalten (Schildhalter). In den Gevierten 1 und 4 befindet sich in Gold (heraldisch Gelb) ein schwarzer Turm mit drei Zinnen, in Geviert 2 und 3 in Blau ein schwarzer, aufrechter, nach links gewendeter Löwe, der in seinen Pranken einen Laubast mit drei goldenen Lindenblättern hält. In der Mitte ist die Bourbonenlinie (Herzschild) in Gold auf Blau abgebildet. Darunter im Schriftband ist Beat Fidel Zurlauben mit all seinen Titeln und Ämtern aufgeführt.
Die Zurlauben waren die bedeutendste Familie Zugs und verdankten ihren Reichtum den französischen Pensionsgeldern. 1639 erhielt Heinrich I. Zurlauben (1607–1650) für seine bei der Belagerung von Hesdin vollbrachten mutigen Taten von König Ludwig XIII. (1601–1643) das Privileg, die Bourbonenlilie in Zentrum (Herzschild) seines Wappens aufnehmen zu dürfen.
Der Zuger Beat Fidel Zurlauben (04.08.1720–13.03.1799) trat 1735 als Fähnrich in französische Dienste, 1744 übernahm er als Hauptmann die Kompanie seines Onkels im Garderegiment, 1748 wurde er Brigadier, 1762 Maréchal de camp und 1780 Generalleutnant. 1770 erbte er die Gerichtsherrschaft Anglikon und Hembrunn (Fideikommiss) und 1777 wurde er Erbmarschall des Klosters Muri. Als Historiker verfasste er eine achtbändige Geschichte der Schweizer Offiziere im Dienst Frankreichs («Histoire militaire des Suisses au service de la France» 1751–1753) mit den vier Ergänzungsbänden «Code militaire des Suisses» (1758–1764). 1780–1788 veröffentlichte er die illustrierten «Tableaux topographiques, pittoresques, physiques, historiques, moraux, politiques, littéraires, de la Suisse». Das Familienarchiv, das er durch seine Aktensammlungen und eine rund 10 000 Werke umfassende Bibliothek ergänzte, bildet als Zurlaubiana den Grundstock der Aargauer Kantonsbibliothek. Die beiden Teile des Werks Zurlaubiana können hier online eingesehen werden.
