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Allegorie der Welt, Bildscheibe des Ulrich Wilhelm (gest. 1665), der Dorothea Rogenmoser und der Maria Wickart

In der Mitte ist ein blau gekleideter Edelmann mit Stock und Hut abgebildet, welcher über einen Feldweg läuft. Dieser schaut zurück auf einen finster blickenden Hund, welcher gemäss Inschrift über dem Kopf als «mundus» bezeichnet wird. Dieser stellt den Grimm der Welt dar. Im bewölkten Himmel steht die erklärende und ironisch zu deutende Bildinschrift «Lieb ich dich, so bschissest mich / hass ich dich, so bissest mich». Über dem verkürzten blauen Architrav der bildrahmenden Architektur stehen vor farblosem Grund die drei Namenspatrone der drei Stifter Ulrich Rogenmoser, Dorothea Rogenoser und Maria Wickart. Links der heilige Ulrich in Bischofsornat, in der Mitte die Muttergottes mit dem Kind im Strahlenkreuz und rechts die heilige Dorothea mit Märtyrerpalme, Blumenkorb ud einem zu ihren Füssen stehenden Kind. Unten vor der Sockelzone prangt ein ovaler Lorbeerkranz. Darin präsentiert ein goldgelockter Engel das durch eine gestürzte eingezogene Spitze dreigeteilte Wappenschild der Stifter. Rechts und links steht die Stifterinschrift mit den Namen der Stifter und dem Datum der Schenkung: «Vlrich Wilmhelm [sic] - Zug. fr. Dorothea / Rogenmoserin - frauw Maria / Wickhartin sine - Eegmahel. 1639».

Die Scheibe folgt durch ihren dreiteiligen Aufbau dem gängigen Schema der Schweizer Bildscheibe. Die Sockelzone präsentiert mit Wappen und Inschrift der Stifter. Die Mittelzone (Mittelbild) zeigt eine allegorische Darstellung der Welt, die sich als «hundsgemein» erweist. Egal wie man sich benimmt, das Schicksal wird einen auf jeden Fall ereilen. Diese weit verbreiteten und belehrenden Allegorien waren vor allem im 17. Jahrhundert in den Schweizerscheiben beliebt. Die Oberzone (Oberbild) zeigt die Darstellung der Namenheiligen/Namenspatrone, welche sich auf die Stifter beziehen.Die Familie Wilhelm sind in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Beisassen in Zug nachgewiesen. Ulrich Wilhelm (gest. 1665) war Kleiderhändler und Wirt in Zug. Er starb 1665 zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn im Breisgau. Die Bildscheibe wird dem Zuger Glasmaler Paul Müller (um 1600–26.11.1643) zugeschrieben. Er ist der Sohn des Glasmales Michael II. Müller (um 1570–04.05.1652). Seine Tätigkeit als Glasmaler ist ab 1621 nachgewiesen. Er erhielt zusammen mit seinem Bruder Tobias Müller (um 1595–05.11.1629) von der Stadt Zug den Auftrag für zwölf Scheiben.

Inventarnummer: 3329
Datierung: 1639 (Datiert)
Material/Technik: Glasmalerei; Mehrheitlich farbloses Glas; Rotes bis rot-braunes Glas; Bemalung mit Schwarzlot in versch. Farbstufen, Silbergelb, Eisenrot sowie blauen Schmelzfarben
Dimension: Rahmenmass (H x B): 33.8 x 22.1 cm; Lichtmass (H x B): 32.1 x 20.6 cm
Bezug Personen/Firmen: Paul Müller (um 1600–1643), zugeschrieben, Glasmaler; Ulrich Wilhelm (gest. 1665), Stifter; Dorothea Rogenmoser (Lebensdaten unbekannt), Stifterin; Maria Wickart (Lebensdaten unbekannt), Stifterin

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