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Skulptur, Tödtlein/Tod (Leihgabe Katholische Kirchgemeinde Zug)

Der Tod steht frontal auf einer teilweise ergänzten Erdscholle, den rechten Fuss leicht nach vorne gesetzt. Mit der rechten, heute fehlenden Hand schiebt er das weisse Bahrtuch, das über die Schulter fällt, weg, mit der linken Hand hält er es vor die Scham. Haut und Rippen werden sichtbar, während die offene Bauchhöhle bereits den fortschreitenden Zerfall zeigt. Der Kopf wird als Totenschädel gezeigt. Eine anatomisch genaue Wiedergabe des Toten war dem Bildhauer noch nicht geläufig.

Bei der Skulptur dürfte es sich um den aus dem Grab auferweckten Urso/Ursus handeln, der im Zusammenhang mit einer hier nicht mehr vorhandenen Statue des Heiligen Fridolin dargestellt wurde. Der Überlieferung nach soll die Figur aus der St. Oswaldskirche in Zug stammen, doch ist der Heilige dort nicht bezeugt. Dagegen wird der Heilige Fridolin als Nebenpatron des Altares in der Kirchenmitte unterhalb der Chorschranke in der Kirche St. Michael in Zug erwähnt. Die nach dem Kirchenbrand 1457 errichteten Altäre wurden 1469 vom Weihbischof von Konstanz geweiht. Weitere Informationen zur Pfarrkirche St. Michael findet man in der Publikation «Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug (Hg.): Mittelalterliche Kirchen und die Entstehung der Pfarreien im Kanton Zug, Zug 2008».

Die Skulptur ist als Leihgabe der Katholischen Kirchgemeinde Zug im Museum Burg Zug (1. Obergeschoss, Ostraum Mittelalter) ausgestellt.

Inventarnummer: 2243
Datierung: um 1469 (Schätzung, Weihe der Altäre in der Kirche St. Michael im Jahre 1469 durch den Weihbischof von Konstanz nach Kirchenbrand 1457)
Material/Technik: Holzskulptur, gefasst
Dimension: Objektmass (H x B x T): 85.0 x 25.0 x 21.0 cm
Bezug Personen/Firmen: unbekannt

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