de  |  en

Skulptur, Heiliger Wolfgang (Leihgabe Katholische Kirchgemeinde Cham-Hünenberg)

Der Heilige Wolfgang ist als Bischof dargestellt, bekleidet mit Mitra, Pluviale, Kasel, Albe, Pontifikalhandschuhen und -schuhen sowie mit umgehängtem Brustkreuz. Der Bischofsstab in seiner rechten Hand fehlt. In der linken Hand hält er ein Kirchenmodell. Dieses erinnert daran, dass sich der Heilige nach der Legende durch den Wurf eines Beiles vom Falkenstein von Gott die Stelle zeigen liess, an der er seine Zelle bauen sollte. Neben der Klause entstand die bekannte Wallfahrtskirche St. Wolfgang am Wolfgangsee (früher Abersee). Die Barockfigur weist die typischen Merkmale der damals viel beschäftigten Zuger Bildhauer-Familie Wickart auf, die fast alle wichtigen Aufträge im Umkreis von Zug erhielt. Innerhalb der Familie kann sie Johann Baptist Wickart (16.04.1635–28.05.1705) und seiner Werkstatt zugeschrieben werden, die dieser 1665 von seinem Vater Michael Wickart der Ältere (1600–01.12.1682) übernommen hatte. Die originale Fassung ist nur sehr fragmentarisch erhalten. Die Reste ermöglichen zwar ein Ablesen der barocken Farbgebung, vermögen aber nicht mehr ein Bild von deren einstiger Wirkung zu vermitteln. Im Vergleich zur gängigen Barockplastik mit lebhafter Bewegung und flatternden Gewändern wirkt diese Skulptur mit wenigen, einfachen Schüsselfalten (Schüsselähnliche, tendenziell tief angelegte Falten, nach oben geöffnet, können durch Zuspitzung auskippen) sehr kompakt. Ruhe und Würde erhält die Figur auch durch die klare Stellung mit Stand- und Spielbein und den erregungslosen Gesichtsausdruck. In ihrem gesammelten, fast monumenthaften Dastehen könnte sie auch aus Stein gehauen sein. Sie gehört zu jener Werkgruppe der Wickart, die vom üblichen barocken Bewegungspathos besonders weit entfernt ist. Wie allen nach der Mitte des 17. Jahrhunderts entstandenen Wikartschen Figuren haftet auch ihr ein Zug in Ländliche, Provinzielle an.

Der Heilige Wolfgang (um 920/924–31.10.994) war zuerst Mönch im Kloster Einsiedeln, später Bischof von Regensburg, wo er im Kloster St. Emmeram bestattet wurde.

Die Skulptur ist eine Leihgabe der Katholischen Kirchgemeinde Cham-Hünenberg.

Inventarnummer: 2276
Datierung: um 1680 (Schätzung)
Material/Technik: Lindenholz, rückseitig gehöhlt, farbig gefasst
Dimension: Objektmass (H x B x T): 128.0 x 44.0 x 36.0 cm
Bezug Personen/Firmen: Werkstatt Johann Baptist Wickart (1635–1705) in Zug, zugeschrieben, Bildhauerwerkstatt

Nutzungsbestimmungen und Reproduktionsbedingungen:
Die Bilder der Datenbank sind Eigentum des Museums Burg Zug. Sie sind als digitaler Katalog der Sammlungen wiedergegeben und dienen ausschliesslich der Illustration der Sammlungsbestände. Jegliche Verwendung wie die Veröffentlichung, Weitergabe oder Bearbeitung der Bilder und jede sonstige kommerzielle Nutzung, ist nur auf Anfrage und mit der ausdrücklichen Erlaubnis der Rechteinhaber (Museum Burg Zug) zulässig.
Informationen zur Bestellung von Bildvorlagen finden Sie hier.
Wissen Sie mehr?
to top