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Brustreliquiar des Heiligen Josef

Das Brustreliquiar zeigt das Brustbild des Heiligen Josef von Nazaret, vollplastisch und ohne Arme. Der Heilige wird mit lockigem Haar und langem Bart dargestellt. Mit Schrauben am Hinterkopf befestigt, ist ein Nimbus aus vergoldetem Silber befestigt. Dieser besteht aus einem äusseren Kreis und vier ineinandergreifenden Kreisen, welche zusammen einen Vierpass bilden. Vorne in der Mitte auf der Brust befindet sich ein hochovales Reliquienmedaillon. Darin auf Seide sind ein Reliquienpartikel und darunter die Cedula (Zettelchen mit erklärender Beschriftung) mit der Inschrift «Vestis S. Joseph / Sp. B. M. V.» (Von der Kleidung des hl. Josef von Nazaret, Ehepartner der seligen Jungfrau Maria) zu sehen. Auf der Rückseite ist eine mit vier massiven Schrauben am Rücken befestigte und gravierte Plakette mit der Inschrift «In venerationem ac piam memoriam / S. Josephi sponsi Genetricis Dei Mariae / praecipui patroni huius monasterii hanc / imaginem conficiendam aviavit / Sorore Maria Salesia / Luc. superiorissa. 1853. / C. Spillmann fecit.» (In Ehrfurcht und frommer Erinnerung / an den heiligen Josef, den Bräutigam der Gottesmutter / den Hauptpatron dieses Klosters, wurde dieses / Bild in Auftrag gegeben / von Schwester Maria Salesia / Mutter Oberin. 1853. / Karl Spillmann hat [es] gemacht) angebracht. Auf dem Fussrand vorne und hinten ist jeweils die Meistermarke «CSP» zu sehen. Zudem ist auf dem Fuss hinten die Beschaumarke von Zug abgebildet. Das Brustreliquiar steht auf einem hohen, gewölbten Rundfuss mit Akanthusblütendekor.

Karl Amade/Amadé Spillmann (16.09.1773–10.03.1861) war ein Zuger Goldschmied, welcher in Zug tätig war.

Die Stifterin des Brustreliquiars war Schwester Maria Josefa Salesia Meyer (1804–17.09.1873). Sie legte 1830 im Kloster Maria Opferung in Zug ihr Profess ab. Sie war von Oberin des Klosters Maria Opferung in den Jahren 1848–1854, 1857–1863 und 1869–1873. Unter ihrer Leitung wurde 1852 die Klosterkirche restauriert.

Mit dieser Skulptur endete gemäss Walter Abegglen die Zuger Tradition silberner Heiligenfiguren (seit spätestens 1508) und «die Tradition des alten Zuger Gold- und Silberschmiedehandwerks» (siehe Publikation «Walter R. C. Abegglen: Zuger Goldschmiedekunst 1480-1850, Weggis 2015»).

Das Brustreliquiar stammt aus dem ehemaligen Kapuzinerinnenkloster Maria Opferung in Zug. Nach dem Tod der Mutter Oberin 2019 und dem Wegzug der letzten Schwestern aus dem Kapuzinerinnenkloster Anfang 2021 ging das Kloster in den Besitz des Vereins Kloster Maria Opferung über. Der Verein entschied sich, die Gebäude zu sanieren und sie einer neuen Nutzung zuzuführen. Im Rahmen des Erschliessungsprojekts «Kloster Maria Opferung» (2021–2024) gelangten diverse Objekte ins Museum Burg Zug, unter anderem auch das oben beschriebene Brustreliquiar. Weitere Informationen zum Erschliessungsprojekt finden Sie im Artikel «Das mobile Kulturgut aus dem ehemaligen Kapuzinerkloster Maria Opferung in Zug. Über 400 Jahre zugerische Sakral-, Kultur- und Bildungsgeschichte in Objekten» Dr. Marco Sigg, Tugium 40 2024, Seite 87–158.

Inventarnummer: 21254
Datierung: 1853 (Datiert)
Material/Technik: Silber, getrieben, ziseliert, teilvergoldet; Metall; Papier; Glas; Seide
Dimension: Objektmass (H x B x T): 34.5 x 15.0 x 14.0 cm
Bezug Personen/Firmen: Karl Amade Spillmann (1773–1861), Goldschmied; Schwester Maria Josefa Salesia Meyer (1804–1873), Stifterin

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