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Nachbarschaftstafel/Gaumertafel/Gaumettafel, Fischmarkt/Ankenwaage

Die Gaumertafel ist beidseitig bemalt. Auf der einen Seite ist der Brunnen auf dem Fischmarkt abgebildet. Es ist Markt, neben dem Trog stehen einige Fässer, vermutlich für den Transport lebender Fische, und vor dem Brunnenstock ist ein Verkaufstisch mit einer Waage. Eine Verkäuferin bietet einer Bürgerstochter Fische an. Eine Magd schreitet mit einer Kupfergelte auf dem Kopf vom Brunnen weg, während ein Mann einen Fisch über das am Brunnenrand befestigte eiserne amtliche Fischmass hält. Das Wirtshaus hinter dem Brunnen trägt die Aufschrift «Hie zum Hecht 1773». Zuoberst steht der Name der Nachbarschaft «Der Fisch Märcht», darüber am Fortsatz mit dem Loch zum Aufhängen steht die Inschrift «Die alte Taffel 1680».

Auf der anderen Tafelseite ist die Ankenwaage abgebildet. Ein Bauer bringt die Butter zum Wägen – die vom Deckenbalken herabhängende Waage ist rechts aussen zu erkennen. Die Verkaufsöffnungen sind mit Holzläden verschliessbar, deren oberer Teil an den Markttagen mit Hilfe eines Seilzugs hinaufgezogen und deren unterer Teil als Verkaufstisch heruntergelassen werden können. Unter der Dachtraufe steht die Inschrift «Die Neue [Tafel] 1773, die alte 1680, gemacht» und zuoberst steht der Name der Nachbarschaft «Die Anckhen Wag». Die Tafel ist an der Kante zudem mit der Künstlersignatur und Datierung «Carl Joseph SPeck, gemahlet ano 1773» signiert.

Jeden Samstagabend wurde am Rathaus oder an der Kanzlei des Ratsschreibers eine Gaumertafel von einer der acht Nachbarschaften der Stadt Zug ausgehängt («St.-Oswalds-Gasse», «Schweinmarkt», «Weinmarkt», «Dorf», «Linden», «Fischmarkt/Graben», «Ankenwaage/Altstadt Obergasse» und «Altstadt Untergasse»). Mit dieser wurde bekannt gemacht, welche Nachbarschaft turnusgemäss während des Sonntagsgottesdienstes in der Kirche St. Michael die Stadt zu «gaumen» hatte (bewachen und vor Feuersgefahr und Dieben behüten). Die «Gaumet» blieb bis Ende der 1860er Jahre bestehen.

Die Gaumertafel ist zusammen mit den anderen drei Gaumertafeln im Museum Burg Zug im 3. Obergeschoss (Stadtmodell-Zimmer) ausgestellt.

Inventarnummer: 3604
Datierung: Herstellung: 1680 (Inschrift); Überarbeitung: 1773 (vom Künstler datiert)
Material/Technik: Öl auf Holz
Dimension: Rahmenmass (H x B): 38.0 x 21.5 cm
Bezug Personen/Firmen: Karl Josef Speck (der Älterere) (1729–1798), überarbeitete die Tafel 1773

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