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Trägersänfte/Sänfte mit Zurlauben-Wappen

Die Sänfte besteht aus einem hochrechteckigen Kasten mit Fenstern (zwei seitlich mit Schiebläden, eines frontal) und einem geschweiften Lederdach. Rechts und links der Sänfte durch Ösen geschoben, befindet sich je eine Tragestange. Das gesamte Äussere ist mit gemalten Akanthusblättern, Putten und Waffentrophäen dekoriert. Auf die Innenseiten der Schiebläden sind mythologische Szenen gemalt (Rechts: Perseus auf dem geflügelten Pferd Pegasos, der das Meeresungeheuer besiegt und dadurch die an den Felsen gekettete Andromeda befreit. Links: Die Nymphe Syrinx, die sich in Schilf verwandelt, um den lüsternen Pan zu entkommen). An mehreren Stellen sind die ineinander verschlungenen Initialen «Z» und «L» abgebildet. Sie dürften auf Beat Kaspar Zurlauben (14.03.1644–12.05.1706) und seine Ehefrau Maria Theresia Ester Lussi aus Stans (Heirat 1684) hinweisen. Ausserdem sind auf der Tür und auf der Rückseite der Sänfte das Wappen der Zurlauben abgebildet (geviertes Wappen mit Turm, Löwen und Lindenblättern sowie Adelskrone über dem Wappen und das Herzschild mit der Bourbonenlilie).

Die Sänfte gehörte der im 17./18. Jahrhundert einflussreichsten Zuger Familie Zurlauben, welche ihren Reichtum und ihre gehobene Lebensführung hauptsächlich den Einnahmen aus den französischen Diensten verdankte. Sänften waren im 18. Jahrhundert wichtige Fortbewegungsmittel für höhergestellte Damen, Gehbehinderte und Kranke. Sie waren nicht nur Gegenstände des alltäglichen, sondern auch des zeremoniellen Gebrauchs und dienten der adligen Selbstinszenierung sowie der Machtdemonstration.

Inventarnummer: 3387
Datierung: um 1680 (Schätzung)
Material/Technik: Holz, gefasst; Leder; Seidendamast
Dimension: Objektmass (H x B): 165.0 x 69.0 cm
Bezug Personen/Firmen: unbekannt

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