Bemalter Gipsabdruck mit Darstellung von Greth Schell
Bemalter Gipsabdruck vom Deckenfries aus dem Rathauskeller mit Darstellung der Fasnachtsfigur Greth Schell. Auf der Rückseite ist die Inschrift «[...] fries ind. Gaststube Stadthaus, Zug / Geschnitzt v. Josef Schwerzmann / Holzbildhauer / Zug den 14. Januar 1904.» eingeritzt.
Die Fasnachtsfigur Greth Schell geht auf das Zuger Stadtoriginal Margarethe Schell zu Beginn des 18. Jh. zurück. Der Legende nach wollte sie zu ihrem betrunkenen Mann aus dem Wirtshaus abholen und mittels einem Rückentragkorb nach Hause tragen. Dabei wurde sie von den sogenannten «Lölis» (Saufkumpanen ihres Mannes) begleitet. Der «Greth-Schell-Brunnen» in der Unter Altstadt Zug gegenüber der Liebfrauenkapelle in der Unter Altstadt Zug, mit der im Jahr 1977 erstellten Bronzeplastik «Greth Schell» vom Luzerner Bildhauer Rolf Brem (12.02.1926–11.04.2014), ist dieser Zuger Fasnachtsfigur gewidmet.
Am Fasnachtsmontag (Güdelmontag) wird «Greth Schell» zum gelebten Fasnachtsbrauch in der Innenstadt von Zug. Dabei tanzt die Figur mitsamt ihren sieben «Lölis» und begleitet von Musik durch die Strassen der Innenstadt und verteilt zwischen 16 und 17 Uhr in der Altstadt Wurst, Brot (Mutschli) und Orangen an die Kinder. Die Kinder müssen dabei laut «Greth Schällebei!» rufen und sich vor den Hieben durch die Schweineblasen (Süüblatere) in Acht nehmen. Die «Zunft der Schreiner, Drechsler und Küfer der Stadt Zug» ist die Hüterin und Organisatorin dieses Anlasses.