Glasgemälde, Allianzscheibe des Konrad Brandenberg (gest. 1651) und der Margaretha Sonnenberg (gest. 1654)
Auf dem Glasgemälde ist das Allianzwappen des Stifterpaares Konrad Brandenberg (gest. 1651) und Margaretha Sonnenberg (gest. 1654) abgebildet. Auf der linken Seite (heraldisch rechts) steht das Männerwappen von Konrad Brandenberg und auf der rechten Seite (heraldisch links) das Frauenwappen von Margaretha Sonnenberg. Die beiden Wappen sind einander leicht zugeneigt und befinden sich unter der gemeinsamen Helmdecke und dem Kleinod des Mannes. Über dem flächenparallelen Stützbalken ragt ein geschweifter Bogen mit grosser roter Scheitelkartusche auf. In dessen Zwickeln sind die Namenspatrone der Stifter dargestellt, links der heilige Konrad als Bischof in Pontifikalkleidung mit Bischofsstab (Pedum) und Kelch, und rechts die heilige Margaretha als gekrönte Prinzessin, den Kreuzstab mit der rechten Hand in den Rachen des Drachens stossend. Am Fuss der Scheibe nennt vor dem mit Löwenkopfmasken verzierten Sockel eine blau-gelbe Rollwerkkartusche Namen und Ämter des Stifters und seiner Ehefrau sowie auch das Datum der Schenkung: «H: Conrath Brandenberg dess Raths. / der Zyt Statthalter der Statt und / Ampt Zug und fraw Margreta / Sonnenbergin syn Eegmachel 1635».
Konrad Brandenberg (gest. 16.02.1651) war der Sohn des Hauptmannes Martin Brandenberg (gest. 1603) und der Anna Zurlauben (Lebensdaten unbekannt). Auf diese Abkunft verweist noch der Lindenzweig der Zurlauben im Kleinod des Allianzwappens. Er war unter anderem Obervogt von Steinhausen (1605–1606), Zuger Stadtbaumeister (1616–1618), Vogt von Hünenberg (1627–1629) und Zuger Ratsherr (1628–1651). Von 1626 bis 1645 war er mehrmals Zuger Standesgesandter. Er bewohnte den Hof im Dorf in Zug, in welchem seit 1990 das Kunsthaus Zug untergebracht ist. Margaretha Sonnenberg (gest. 1654) von Luzern war die Tochter des Jakob Sonnenberg von Luzern (10.01.1556–13.08.1629).
Die Allianzwappenscheibe wird aus zeitlichen und stilistischen Gründen dem Zuger Glasmaler Michael II. Müller (um 1570–04.05.1652) zugeschrieben. Seine beiden Söhne Tobias Müller (um 1595–05.11.1629) und Paul Müller (um 1600–26.11.1643) waren ebenfalls als Glasmaler tätig.