de  |  en
Zurück zum QR Scanner

Kelchvelum/Kelchtuch mit dem Heiligen Oswald (Leihgabe Katholische Kirchgemeinde Zug)

Die Tuchecken des quadratischen Tuches sind mit je einer Vase mit einem Blumenstrauss aus Türkenbundlilien, Tulpen, Nelken, Narzissen und Schwertlilien verziert. Die sich diagonal gegenüber liegenden Sträussen sind aus denselben Blumen zusammengestellt. In der Velummitte umrahmt ein Blumenkranz aus Stiefmütterchen, Maiglöckchen, Nachtschattenblüten oder Vergissmeinnicht den Heiligen Oswald. Der stehende Heilige Oswald mit braunem Bart und turbanartiger Krone hält Zepter, Gefäss und Rabe in seinen beiden Händen. Er trägt ein bräunliches, knielanges Kleid mit Silbergürtel und über den Schultern einen mantelartigen, blau-weissen Umhang mit pelzbesetztem Kragen. Um den Hals trägt er eine prunkvolle Goldkette und an den Füssen grosse Stiefel.

Der Heilige Oswald (um 604–641. Einer der Zuger Stadtpatrone) war König von Northumbrien in England und förderte die Ausbreitung und Belebung des christlichen Lebens. Üblicherweise wird er mit einer Krone dargestellt. Der braun-weissliche Turban mit der aus vier Goldzacken bestehenden Krone, dem kreuzartigen Kleinod vorne in der Mitte und dem Federschmuck weist den Heiligen auf den ersten Blick nicht als König aus dem angelsächsischen Raum aus, sondern lässt an eine östliche, türkische Herkunft denken. Vermutlich spiegelt sich hier das durch die Kriege im Orient und frühe Reisebereichte in Europa geweckte Interesse an der türkischen Kultur wider.

Das reich bestickte Velum darf anderen Klosterstickereien aus dem Raum Luzern und dem aargauischen Freiamt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zugeordnet werden. Das Wappen, eine Vier mit Kreuz auf Dreiberg, und die Inschrift «H. Casp:[ar] Vilig:[er] / In Zug / 1658» zeichnen möglicherweise Kaspar Villiger aus Zug (Lebensdaten unbekannt) als Stifter des Velums aus.

Das Kelchvelum, auch Kelchtuch genannt, ist ein quadratisches Tuch, mit welchem vor und nach der Messfeier der Kelch, die Patene (Teller oder flache Schüssel für das eucharistische Brot) und die Palla (quadratisches, mit Karton verstärktes Stoffgewebe zum Abdecken des Kelches während der Messe) verhüllt werden.

Inventarnummer: 1495
Datierung: 1658 (Datiert)
Material/Technik: Seide, weinrot, in Leinwandbindung; Nadelmalerei in polychromem Filofloss und Metalllahn, silbrig und goldig; Rand mit Klöppelspitze, Metalllahn, goldig; Linker Rand von hinten eingesetzter, die Stickerei nicht tangierender Seidenstreifen in Rot, in Kett- und Schussatlas
Dimension: Objektmass (H x B): 57.5 x 54.5 cm
Bezug Personen/Firmen: unbekannt

Nutzungsbestimmungen und Reproduktionsbedingungen:
Die Bilder der Datenbank sind Eigentum des Museums Burg Zug. Sie sind als digitaler Katalog der Sammlungen wiedergegeben und dienen ausschliesslich der Illustration der Sammlungsbestände. Jegliche Verwendung wie die Veröffentlichung, Weitergabe oder Bearbeitung der Bilder und jede sonstige kommerzielle Nutzung, ist nur auf Anfrage und mit der ausdrücklichen Erlaubnis der Rechteinhaber (Museum Burg Zug) zulässig.
Informationen zur Bestellung von Bildvorlagen finden Sie hier.
Wissen Sie mehr?
to top