Freundschaftsteppich
Grosser sowie buntfarbiger Wollteppich, welcher in quadratische Bildfelder mit Blumen- und Tiermotiven sowie Genreszenen unterteilt ist. Im Zentrum ist die Darstellung des Struwwelpeters in der Version von Heinrich Hoffmann (13.06.1809–20.09.1894) aus dem Jahr 1845 abgebildet. Auf dem Teppich sind vier Datierungen zu sehen: «1851», «1856», «1858» und «1861».
Der Chamer Heinrich Wiss (31.08.1854–25.12.1935), welcher unter anderem Prokurist bei der Anglo-Swiss Condensed Milk Company in Cham war, erwarb den Teppich an einer Gant in Cham oder Umgebung. Er schenkte den Teppich Frida Riette-Müller (1898–1978), Tochter von Michael Müller im Roost (Bruder von Johanna Müller im Roost), sehr wahrscheinlich zu ihrer Heirat im Jahr 1926 oder danach. Der Teppich lag im Salon ihrer Wohnung in Münsingen im Kanton Bern und ging nach dem Tod von Frida an Anita Bärlocher-Wyss über, welche einzelne Teile des Teppichs überstickte. Heinrich Wiss war mit Johanna Müller im Roost (geb. 1861) verheiratet und wurde am 31.05.1905 zum dritten Ehrenbürger der Bürgergemeinde Cham ernannt. Ausserdem war er von 1888 bis 1898 Gemeinderat in Cham und sass von 1922 bis 1927 für die Liberalen im Kantonsrat in Zug.