Plakatwerbung für eine Filmvorführung von «Gilberte de Courgenay» im Tonfilmtheater Zug
Auf dem hochformatigen, dünnen, beige-blauen Papier wird für die Filmvorführung «Gilberte de Courgenay» im Tonfilmtheater Zug geworben, welcher ab Montag 12.05.1941 gezeigt wurde. Zuoberst steht die Inschrift «UNTER DEM PATRONAT DER SCHWEIZ. NATIONALSPENDE». Darunter ist in der Mitte Gilberte de Courgenay (1896–1957) abgebildet, welche von fünf Soldaten umringt wird. Die Blicke der Soldaten sind auf Gilberte de Courgenay gerichtet. Darunter stehen der Filmtitel «Gilberte de Courgenay», die Angabe der Produktionsfirma «PRODUKTION: PRAESENS FILM A.G / EIN FILM AUS DER GRENZBESETZUNG 1914–18» sowie die Angaben zum Filmtheater und zu den Anspielzeiten «TONFILMTHEATER ZUG Telephon 4 16 53 / ab Montag den 12. Mai 1941, Beginn werktags je 8 1/4 Uhr, / Sonntag 2 1/2, 5 und 8 1/4 Uhr.»
Gilberte de Courgenay (20.03.1896–02.05.1957), welche eigentlich Gilberte Montavon hiess und aus Courgenay im Kanton Jura (von 1815 bis 1979 Kanton Bern) stammte, war die Tochter vom Uhrenmacher und Gastwirt Gustave Montavon. Während des 1. Weltkriegs war sie Serviertochter im Gasthaus ihrer Eltern und wurde rasch zum Liebling der in der Ajoie (JU) stationierten Truppe. Das von Hans In der Gand (25.02.1882–24.05.1947) erschaffene Lied «La petite Gilberte de Courgenay» machte Gilberte rasch in der ganzen Schweiz bekannt. Während des 2. Weltkriegs wurde Gilberte zudem zu einer Hauptfigur eines Romans (1939 und 1941), eines Theaterstücks (1939) sowie von zwei Propagandafilmen (1940/1941 «S'Margritli und d'Soldate. Ernstes und Heiteres aus der Grenzbesetzung/Marguerite et les soldats» und 1941 «Gilberte de Courgenay»). Damit entwickelte sie sich zu einer patriotischen Kultfigur in der Schweiz und zu einer Propagandafigur der Geistigen Landesverteidigung.