de  |  en

Gemälde, Epitaphbild der Zuger Familie Huser/Hauser (Leihgabe Bürgergemeinde der Stadt Zug)

Die Inschrift unten in der Bildmitte («Anno Dm MDLXV / uffs Mathisen Aplstag starbe / Der ersamm Wolffgang Hüserj. / Darnach Anno 1599 den 20 tag / Aprellen Starbe die Ehren Tugentsam / F. Anna Stockerin Warendt H. / Jakoben Huseris Decan und Pfarrhern / In Zug parent. Starb auch Anno / 1632 den 14 tag iuly Gott begnade/ diese und alle christgläubige / Seelen Amen. paternoster Ave.») erinnert an Wolfgang Huser (unbekannt–1565), an dessen Frau Anna Stocker (unbekannt–1599) und – später hinzugefügt – an deren Sohn Jakob Huser (1562–1632). Letzterer, neben dem Kreuz, den Rosenkranz betend, dargestellt, muss der Stifter des Epitaphs gewesen sein. Jakob Huser war Dekan und Stadtpfarrer von Zug und förderte die Ansiedlung der Kapuziner. Die Kreuzigung mit Maria und Johannes als Hauptbild dominiert das Epitaph, doch sind diesem vier kleinere Bilder hinzugefügt worden. Sie stellen die «Vier letzten Dinge» dar, wie sie im Katechismus aufgeführt sind: Den Tod, dargestellt als letzte Ölung (unten links), das Jüngste Gericht (oben rechts), den Himmel, dargestellt als Krönung Mariae (oben links), und die Hölle (unten rechts). Die Vielzahl der Bilder ist für ein Epitaph ungewöhnlich, da man sich in der Regel auf ein bis zwei Szenen beschränkte.

Der Zuger Maler Jakob Warttis (1570–1646) schuf 1606 einen Benediktzyklus für das Kloster Rheinau im Kanton Zürich (heute im Kloster Marienburg Ofteringen in Wutöschingen-Ofteringen, Deutschland) und um 1615 für das Zuger Kapuzinerkloster einen Franziskuszyklus aus 32 Bildern. Ab 1616 war er über längere Zeit für das Kloster Einsiedeln tätig. Wie beim Franziskuszyklus nachgewiesen, hat sich Jakob Warttis wohl auch beim oben beschriebenen Epitaphbild an druckgrafischen Vorlagen orientiert, die Figuren vereinfacht, sie – für sein Frühwerk typisch – geradezu gedrungen und unkörperlich wiedergegeben. Mit dem Licht, das durch den finsteren Himmel auf das Kreuz fällt, ist Warttis ein malerisch wirksamer Effekt gelungen. Mit Vorliebe fügte er auch Genreszenen aus dem damaligen Alltag hinzu. Obwohl vom Inhalt her nahe liegend, ist eine Darstellung der Letzten Ölung für ein Epitaph ungewöhnlich.

Das Epitaph könnte aus der Kapelle St. Sebastian von Inwil bei Baar stammen, wohin Jakob Huser 1592 zusammen mit Fähnrich Paul Stocker (unbekannt–1636) einen Altar stiftete. Später wird es im Pfarrhaus von Baar erwähnt. Erst seit jüngerer Zeit und bis zu dessen Aufhebung 1997 befand sich das Epitaphbild im Kapuzinerkloster von Zug.

Das Epitaph ist eine Leihgabe der Bürgergemeinde der Stadt Zug.

Inventory number: 8111
Date: 1609 (Datiert)
Materials/techniques: Öl auf Leinwand
Size: Objektmass (H x B): 82.0 x 61.5
Connection to individuals/companies: Jakob Warttis (1570–1646), Maler; Jakob Huser/Hauser (1562–1632), Stifter, Erwähnter und Abgebildeter; Wolfgang Huser/Hauser (unbekannt–1565), Erwähnter; Anna Huser/Hauser-Stocker (unbekannt–1599), Erwähnte

Conditions of use and reproduction:
The images in the database are the property of the Museum Burg Zug. They form a digital catalogue of the collection and are intended for illustration purposes only. Any usage by publishing, transmitting or editing of the images or any other commercial usage is subject to enquiry and requires express permission by the rights holder (Museum Burg Zug).
Information on how to order copies can be found here.
Can you add to what we already know?
to top