Kopfbedeckung, Hinderfür/Hinterfür
Hinderfür/Hinterfür, bestehend aus schwarzen Leinenfransen, auf Leinwand genäht und mit Holzwolle ausgestopft. Dreieck hinten aus schwarzem Samt und Wollfranse (wohl spätere Zugabe). Kopfteil vorne mit schwarzer Baumwolle gefüttert, ein seidenes Bindeband enthalten.
Die Kopfbedeckung Hinderfür/Hinterfür wird auch «Brämikappe», «Bräuikappe», «Bräwikappe» oder «Brawekappe» genannt. Im Schweizer Idiotikon (Bd. I, Seite 964) wird der Begriff «Hinderfür» wie folgt erklärt: «vormals eine Art Kopfbedeckung der Frauen aus dicht an einander gesetzten schwarze seidenen Bandschleifchen erstellt, den natürlichen Haarwuchs in vergrössertem Masse darstellend, vom Luxus noch mit Pelz verbrämt». In der Anmerkung (Seite 965) steht noch: «Die Kopfbedeckung war so genannt, weil sie vorn und hinten ganz gleich war und daher beliebig aufgesetzt werden konnte.» Die Kopfbedeckung kann als Statussymbol wohlhabender Frauen betrachtet werden.
In der Sammlung Museum Burg Zug hat es insgesamt acht Hinderfür-Exemplare und auch auf anderen Objektgattungen trifft man auf die Hinderfür: Auf dem im Museum Burg Zug im 2.OG (Korridor Morea) ausgestellten Gemälde (Inv.-Nr. 3288) des Malers Johannes Brandenberg (1661–1729) trägt die Porträtierte Regina Kolin (1670–1725. Ehefrau von Johann Jakob Muos, genannt Moreer-Muos, 15.01.1660–14.01.1729) eine solche Kopfbedeckung.