Stereobetrachter (Fotoatelier Bürgi Unterägeri)
Der Stereobetrachter besteht aus einer Konstruktion aus Metall und ist zusammenklappbar. Das Vorderteil ist mit zwei Linsen/Gläsern im Augenabstand versehen. Dahinter befindet sich ein Rahmen, in welchem die stereoskopischen Teilbilder eingelegt werden können.
Der Apparat dient zur Betrachtung von Stereobildern aus Papier und vermittelt durch die gleichzeitige/synchrone Betrachtung der beiden stereoskopischen Teilbilder einen räumlichen Eindruck von Tiefe, welcher physikalisch nicht vorhanden ist. Der Stereobetrachter wird auch Stereoskop, Stereoindupor, Taschenstereoskop oder Klappstereoskop genannt.
Solche Stereobilder, bzw. stereoskopische Bilder waren sehr populär zwischen Mitte des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts. In den 1960er- und 1970er Jahren gab es mit dem Viewmaster/View-Master ein Revival, bzw. Stereobilder wurden wieder populär. Und 2016 brachte der US-amerikanische Spielzeugkonzern Mattel mit dem digitalen View-Master (eine auf Google Cardboard basierende Virtual-Reality-Brille) auf den deutschen Markt.
Der Stereobetrachter gehörte zur Ausstattung des Fotoateliers Bürgi in Unterägeri und wurde von der Fotografin Laura Bürgi-Heuser (1875–08.12.1964), der Gründerin des Fotoateliers, verwendet. Das Fotoatelier wurde 1902 an der Kantonsstrasse in Unterägeri eröffnet. 1908 wurde das Fotoatelier inkl. Wohn- und Geschäftshaus an die Waldheimstrasse/alte Landstrasse in Unterägeri verlegt.
Das Objekt ist Bestandteil eines Konvoluts und wurde im Rahmen des Erschliessungsprojekts «Fotodynastie Bürgi» im Jahr 2024 inventarisiert und dokumentiert.